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ETF – drei Buchstaben, die du vielleicht schon öfter gehört hast, wenn es ums Investieren geht. Aber was steckt eigentlich dahinter und warum reden plötzlich alle davon? Wenn du dich das auch fragst, bist du hier genau richtig.
Ein ETF ist eine einfache Möglichkeit, dein Geld breit gestreut an der Börse anzulegen, ohne dass du ständig Kurse verfolgen musst. Du brauchst keine Vorkenntnisse im Aktienhandel und musst auch nicht viel Kapital mitbringen.
In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du als Einsteiger mit ETFs starten kannst. Ganz ohne Fachchinesisch, sondern so, dass du am Ende wirklich verstehst, worauf es ankommt. Wenn du also lernen willst, wie du langfristig Vermögen aufbauen kannst, ohne dich dabei zu verzetteln, lies einfach weiter.
Was ist ein ETF und wie funktioniert er?

Ein ETF ist ein börsengehandelter Fonds. Das bedeutet: Du kannst ihn wie eine Aktie kaufen und verkaufen – direkt an der Börse. Der große Unterschied zu einer einzelnen Aktie ist aber, dass ein ETF viele verschiedene Unternehmen gleichzeitig abbildet. So streust du dein Risiko von Anfang an.
Meist bildet ein ETF einen bestimmten Index nach, zum Beispiel den DAX oder den MSCI World. Er kopiert also einfach die Zusammensetzung dieses Index und entwickelt sich genauso wie dieser. Das nennt man passives Investieren – denn der ETF wird nicht aktiv durch einen Fondsmanager gesteuert.
Ein weiterer Vorteil: ETFs sind in der Regel sehr günstig. Weil niemand ständig Aktien kauft oder verkauft, fallen weniger Gebühren an. Außerdem ist alles sehr transparent – du kannst jederzeit sehen, was im ETF steckt.
Wenn du zum Beispiel in einen MSCI World ETF investierst, kaufst du damit automatisch Anteile an über 1.000 Unternehmen weltweit. Das ist deutlich einfacher, als jede Aktie einzeln zu kaufen.
Kurz gesagt: Ein ETF ist ein einfaches, günstiges und vielseitiges Anlageprodukt, das sich besonders gut für Einsteiger eignet.
Aktive Fonds vs. ETFs: Die wichtigsten Unterschiede
Wenn du dich mit Geldanlage beschäftigst, wirst du schnell merken: Es gibt aktive Fonds und ETFs. Beide investieren in Aktien oder andere Wertpapiere – aber sie tun das ganz unterschiedlich.
Ein aktiver Fonds wird von einem Fondsmanager verwaltet. Dieser versucht, durch gezielte Käufe und Verkäufe besser abzuschneiden als der Markt. Dafür verlangt er aber auch eine höhere Gebühr – oft zwischen 1 und 2 % pro Jahr. Außerdem weißt du bei aktiven Fonds oft nicht genau, was drinsteckt.
Ein ETF hingegen bildet einen Index einfach nach. Da steckt kein Manager dahinter, der ständig eingreift. Dadurch sind die Kosten deutlich geringer – oft unter 0,5 % jährlich. Und du kannst jederzeit nachvollziehen, welche Unternehmen im ETF enthalten sind.
Hier ein kurzer Vergleich:
| Merkmal | Aktiver Fonds | ETF |
|---|---|---|
| Verwaltung | Fondsmanager | Automatisch (Index) |
| Ziel | Markt schlagen | Markt nachbilden |
| Kosten | Hoch (1–2 %) | Gering (< 0,5 %) |
| Transparenz | Eingeschränkt | Hoch |
| Erfolgsaussicht | Schwankend | Durchschnittlich stabil |
ETFs bieten dir also eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, in den Markt zu investieren – ohne auf die richtige Entscheidung eines Managers angewiesen zu sein.
Welche Vorteile bieten ETFs für Einsteiger?
ETFs sind aus gutem Grund so beliebt – vor allem bei Anfängern. Sie machen es dir leicht, dein Geld sinnvoll zu investieren, ohne dass du dich ständig darum kümmern musst.
Ein großer Vorteil ist die breite Streuung. Mit nur einem ETF kannst du Anteile an hunderten oder sogar tausenden Unternehmen gleichzeitig halten. Das senkt das Risiko deutlich, denn wenn es einem Unternehmen schlecht geht, betrifft das nur einen kleinen Teil deines Investments.
Ein weiterer Punkt sind die niedrigen Kosten. ETFs haben keine teuren Managergehälter, und das spart dir Gebühren. Weniger Kosten bedeuten am Ende mehr Rendite für dich.
Auch der Einstieg ist super einfach. Viele Broker bieten ETF-Sparpläne an, bei denen du schon mit 25 Euro im Monat loslegen kannst. Du brauchst also kein großes Startkapital.
Diese Vorteile auf einen Blick:
- Breite Streuung und geringes Risiko
- Niedrige laufende Kosten
- Hohe Transparenz
- Schon mit kleinen Beträgen möglich
- Automatischer Vermögensaufbau per Sparplan
Gerade wenn du langfristig denkst und nicht täglich Kurse beobachten willst, sind ETFs eine praktische Lösung.
Risiken von ETFs: Das solltest du wissen

Auch wenn ETFs viele Vorteile bieten – sie sind keine Garantie für Gewinne. Es gibt einige Risiken, über die du Bescheid wissen solltest.
Das größte Risiko ist das Marktrisiko. Wenn der Gesamtmarkt fällt, zum Beispiel durch eine Krise, verliert auch dein ETF an Wert. Da er den Markt nur abbildet, kann er sich davon nicht einfach abkoppeln.
Ein weiteres Risiko ist die Sektor- oder Länderabhängigkeit. Wenn du zum Beispiel in einen ETF investierst, der nur Tech-Unternehmen enthält, bist du stark von dieser Branche abhängig. Auch Themen-ETFs können riskanter sein, weil sie sich auf einen schmalen Bereich konzentrieren.
Dann gibt es noch das sogenannte Währungsrisiko. Investierst du in internationale ETFs, können Wechselkursschwankungen deine Rendite beeinflussen – im Positiven wie im Negativen.
Hier die wichtigsten Risiken zusammengefasst:
- Marktrisiko: Verluste möglich bei Börsencrashs
- Konzentrationsrisiko: Risiko bei zu enger Themenwahl
- Währungsrisiko: Schwankungen durch Fremdwährungen
- Liquiditätsrisiko: Bei sehr kleinen oder selten gehandelten ETFs
Diese Risiken solltest du kennen – und bewusst damit umgehen. Nur so kannst du fundierte Entscheidungen treffen.
Die wichtigsten ETF-Arten im Überblick
Nicht alle ETFs sind gleich. Je nach Ausrichtung und Inhalt unterscheiden sich die Varianten deutlich – und es ist gut, wenn du weißt, was du da eigentlich kaufst.
1. Aktien-ETFs:
Sie investieren in Aktienmärkte. Besonders beliebt sind weltweite ETFs wie der MSCI World oder der FTSE All-World, aber auch regionale Varianten wie DAX oder S&P 500.
2. Anleihen-ETFs:
Diese ETFs enthalten Staats- oder Unternehmensanleihen. Sie gelten als weniger schwankungsanfällig, bringen aber oft auch geringere Renditen.
3. Themen-ETFs:
Hier wird gezielt in bestimmte Branchen oder Trends investiert – etwa Künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien oder E-Mobilität. Diese ETFs sind oft spekulativer.
4. ESG-ETFs:
ESG steht für Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung. Solche ETFs schließen Unternehmen aus, die nicht nachhaltig wirtschaften.
5. Dividenden-ETFs:
Sie setzen auf Unternehmen mit stabilen, hohen Dividendenzahlungen. Das kann für einen regelmäßigen Geldfluss sorgen.
Es gibt noch viele weitere Spezial-ETFs, aber als Einsteiger lohnt es sich, mit klassischen Aktien- oder Welt-ETFs zu starten. Diese bieten eine gute Mischung aus Stabilität und Wachstumspotenzial.
So findest du den passenden ETF für deine Ziele
Bevor du blind einen ETF auswählst, solltest du dir ein paar einfache Fragen stellen. Denn nicht jeder ETF passt zu jedem Anleger.
Überleg dir zuerst: Was willst du erreichen?
Geht es dir um langfristigen Vermögensaufbau, eher sichere Geldanlage oder spekulative Chancen? Deine Ziele bestimmen, welcher ETF-Typ zu dir passt.
Dann spielt auch deine Risikobereitschaft eine Rolle. Magst du es lieber ruhig, oder kannst du auch mit Kursschwankungen umgehen? Ein ETF mit breiter Streuung (z. B. MSCI World) ist oft eine gute Basis für Einsteiger.
Diese Auswahlkriterien helfen dir:
- Index: Welche Unternehmen oder Länder sollen abgedeckt werden?
- Kostenquote (TER): Wie hoch sind die laufenden Gebühren?
- Größe: Je größer ein ETF (gemessen am Fondsvolumen), desto stabiler ist er meist.
- Ausschüttung vs. Thesaurierung: Möchtest du Erträge ausgezahlt bekommen oder automatisch reinvestieren lassen?
Tipp: Nutze ETF-Vergleichsportale oder die ETF-Suche deines Brokers. Dort kannst du nach deinen Kriterien filtern und die ETFs direkt vergleichen.
ETF-Sparplan einrichten: Schritt für Schritt erklärt

Ein ETF-Sparplan ist ideal, um regelmäßig und ohne viel Aufwand Geld anzulegen. Du brauchst nur ein Depot und ein paar Minuten Zeit, um loszulegen.
So funktioniert’s:
- Depot eröffnen:
Wähle einen günstigen Online-Broker. Achte auf niedrige Gebühren und eine einfache Bedienung. - ETF auswählen:
Nutze die Suchfunktion und filtere nach Kriterien wie Index, Kosten oder Risikostreuung. - Sparrate festlegen:
Schon ab 25 Euro im Monat kannst du starten. Du kannst den Betrag jederzeit anpassen oder pausieren. - Ausführungstag wählen:
Du entscheidest, an welchem Tag im Monat gekauft wird – z. B. zum 1. oder 15. - Starten und zurücklehnen:
Der ETF wird jeden Monat automatisch gekauft. Du musst nichts weiter tun.
Vorteil: Durch den sogenannten Durchschnittskosteneffekt kaufst du bei niedrigen Kursen mehr Anteile und bei hohen Kursen weniger. So glättest du die Schwankungen langfristig automatisch.
Ein Sparplan ist perfekt für den Einstieg – weil er einfach, flexibel und wirkungsvoll ist.
Steuern bei ETFs: Das musst du als Anleger beachten
Auch bei ETFs kommst du um das Thema Steuern nicht herum. Es ist aber weniger kompliziert, als es auf den ersten Blick wirkt.
In Deutschland unterliegen Kapitalerträge der Abgeltungssteuer. Sie beträgt pauschal 25 % plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Diese Steuer wird automatisch von deiner Bank abgeführt, sobald du Gewinne realisierst – zum Beispiel durch Verkäufe oder Ausschüttungen.
Zusätzlich gibt es bei ETFs die sogenannte Vorabpauschale. Dabei wird jährlich ein fiktiver Gewinn versteuert, auch wenn du gar nichts verkauft hast. Das passiert immer im Januar, bezieht sich aber auf das Vorjahr.
Wichtig: Du hast einen Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro pro Jahr (bei Ehepaaren 2.000 Euro). Dafür musst du deiner Bank einen Freistellungsauftrag einreichen. Dann bleiben Erträge bis zu dieser Grenze steuerfrei.
Kurz zusammengefasst:
- Gewinne und Ausschüttungen werden besteuert
- Vorabpauschale fällt jährlich an
- Freistellungsauftrag spart dir Steuern
- Die meisten Banken erledigen alles automatisch
Du musst dich also nicht täglich mit dem Finanzamt beschäftigen – aber ein grobes Verständnis hilft dir, keine bösen Überraschungen zu erleben.
Dein Einstieg in die Welt der ETFs – einfach und flexibel
ETFs bieten dir eine praktische Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen – auch ohne Vorkenntnisse. Du hast jetzt einen Überblick bekommen, wie ein ETF funktioniert, worauf du bei der Auswahl achten solltest und wie du mit einem Sparplan starten kannst. Vielleicht hast du noch offene Fragen zur richtigen Strategie oder überlegst, wie viel Risiko du eingehen möchtest – das ist ganz normal.
Wichtig ist: Du musst nicht alles auf einmal perfekt machen. Starte mit kleinen Beträgen, beobachte den Markt und lerne mit der Zeit. Jeder fängt mal an – und gerade bei ETFs kannst du dich langsam herantasten, ohne viel falsch zu machen.
Wenn du Lust hast, tiefer einzusteigen, probiere Vergleichstools aus oder teste verschiedene Sparraten. Je mehr du ausprobierst, desto sicherer wirst du. Dein Vermögensaufbau mit ETF ist kein Sprint – aber ein gut planbarer Weg in deine finanzielle Zukunft.
FAQ – Häufige Fragen und Antworten
Hier habe ich noch Antworten auf häufige Fragen zu diesem Thema zusammengestellt:
Kann ich ETFs auch wieder verkaufen, wenn ich das Geld brauche?
Ja, ETFs kannst du jederzeit über dein Depot an der Börse verkaufen. Du bist nicht an Laufzeiten gebunden. Der Verkaufspreis richtet sich dabei nach dem aktuellen Kurs des ETFs. Beachte aber: Wenn du mit Gewinn verkaufst, kann Abgeltungssteuer anfallen.
Gibt es einen Unterschied zwischen ETFs und Indexfonds?
Ja, auch wenn beide einen Index nachbilden, gibt es einen Unterschied. Ein ETF wird an der Börse gehandelt, ein klassischer Indexfonds nicht. Das macht ETFs flexibler und oft günstiger. In der Praxis werden die Begriffe aber häufig verwechselt oder gleichgesetzt.
Was passiert mit meinem ETF, wenn die Börse crasht?
In einem Börsencrash fällt auch der Wert deines ETFs – manchmal deutlich. Aber: Ein ETF spiegelt nur den Markt wider. Historisch haben sich Märkte nach Krisen immer wieder erholt. Wer langfristig investiert bleibt, hat gute Chancen auf Erholung und Wachstum.
Kann ich mit einem ETF auch für die Rente vorsorgen?
Ja, ein ETF-Sparplan eignet sich sehr gut zur privaten Altersvorsorge. Besonders bei langfristigem Anlagehorizont von 15 Jahren oder mehr können Zinseszinseffekt und breite Streuung große Vorteile bringen – ganz ohne Versicherungsvertrag oder Rentenprodukt.
Muss ich regelmäßig etwas an meinem ETF-Sparplan ändern?
Nicht unbedingt. Ein großer Vorteil von ETF-Sparplänen ist ihre Automatisierung. Dennoch ist es sinnvoll, einmal im Jahr zu prüfen, ob deine Ziele und dein ETF noch zusammenpassen. Bei größeren Veränderungen in deinem Leben kann eine Anpassung sinnvoll sein.






